Kerstin - cervicale Myelitis

Hallo!

Ich heiße Kerstin und bin 34 Jahre alt, habe einen kleinen Sohn von 26. Monaten und bin verheiratet.

Meine Krankheit hat angefangen, als ich 2 Jahre alt war. Ich bin, so wie meine Mutter erzählt, immer wieder Nachts schreiend wach geworden und habe gesagt, dass mir die Beine weh tun. Meine Mutter hat dann gerieben und dann war es wieder besser. Habe meistens dann auch wieder geschlafen.
Wir waren bei vielen Ärzten, aber alle waren der Meinung, dass ein Kind mit 2 Jahren nicht weiß, ob ihm der Kopf, die Beine oder der Bauch weh tun würden. Dass meine Eltern mich nicht genug lieben und ich bei denen schlafen soll bzw. ich mich nur in den Mittelpunkt stellen wollte.

Als ich dann in der 1. Klasse war, hat mir ein Klassenkamerad in den Bauch geschlagen und ich bin mittags mit starken Beinschmerzen nach Hause.
Nach dem Essen habe ich mich hingelegt und auch geschlafen. Dann haben wir Besuch bekommen und meine Mutter rief nach mir. Ich habe dann wohl nur geantwortet: "Ich kann nicht laufen." Was meine Mutter für einen kindlichen Scherz gehalten hat und meinte, dass sie mich das nächste Mal wieder Huckepack tragen würde, aber ich nun in die Küche kommen soll. Irgendwie bin ich aufgestanden und in die Küche getorkelt (wie betrunken) und vor meiner Mutter und unserer Bekannten hingefallen. Erst war der linke Arm und das rechte Bein gelähmt, am anderen Morgen beide Seiten.

Ich bin dann nach Münster in die Uniklinik gekommen und habe dort einige Male eine Rückenmarkspunktion über mich ergehen lassen müssen.... :( Die waren nicht sehr angenehm, eher sogar schmerzhaft. Ich saß auf der Liege und habe geheult. Dann habe ich Medikamente bekommen und es hat alles seinen Lauf genommen. Die Lähmung ging hoch bis hin zu den Lungenspitzen und es hieß eine Nacht lang: Entweder oder.......

Dann weiß ich nur, dass ich starke Kopfschmerzen hatte, meine Mutter mir meine Lieblingsgeschichte "Prinzessin Huschewind" vorgelesen hat und ich von oben auf mein Bett gesehen habe und mir gesagt habe, dass ich weiterleben will.

Ich habe gegen jede Prognose und Gerede der Schwestern wieder sitzen, stehen, zum Klo gehen, alleine Anziehen, gehen, etc. erlernt.
Dies verdanke ich vor allem meinen Eltern, die immer für mich da waren und sind und meinem Krankengymnasten Herrn Schaapman, der sehr sehr viel für mich getan hat und tut.

So, nun denke ich habe ich alles wirklich Interessante niedergeschrieben, bei Fragen stehe ich aber gerne zur Verfügung.

LG und immer den Kopf hoch.
Kerstin